Rasse

Rasseportrait des American Schnauzer

Der American Schnauzer (AMS) hat seinen Ursprung in Deutschland. Hier wurden 1926 die ersten schwarz/weiß gescheckten Zwergschnauzer geboren. Es folgten noch drei weitere Generationen, bis dann 1933 die damalige Zuchtkommission des PSK entschied, dass dieser Farbschlag nicht anerkannt wird und verbot dessen Zucht.

In Amerika wurden die Scheckenschnauzer weiter gezüchtet und durch verschiedene Einkreuzungen die Farbenvielfalt sogar erweitert. Jetzt haben wir die vergessenen Farben wieder nach Deutschland gebracht.

Der AMS ist ein kleiner Hund, den es in zwei Größen gibt. Die Toy Größe, die dem ursprünglichen Zwergschnauzer entspricht, und die Miniature Größe, die dem heutigen Zwergschnauzer entspricht. Der Toy Schnauzer eignet sich durch sein Gewicht, ideal zum Fliegen und Reisen. Trotz seiner geringen Größe steht er aber voll und ganz seinen Hund.

Der AMS ist ein gesellschaftsfähiger Hund, der mit seinen Artgenossen sehr sozial umgeht und überaus menschenbezogen ist. Seine hohe Intelligenz und Lernfähigkeit zeichnen ihn aus und machen ihn zu einem idealen Allrounder in der Hundewelt. Aber gerade wegen seiner hohen Intelligenz braucht er eine konsequente Erziehung, sonst erzieht er seine Besitzer.

AMS haaren nicht und werden je nach Fellstruktur geschert oder getrimmt. Seine Haarfülle unterteilt man in Super- und Megacoat. Das Fell ist trotz viel Volumen selbstreinigend und leicht kämmbar. Bei der Farbenvielfalt ist beim AMS für jeden Geschmack was dabei.

Obwohl der American Schnauzer sehr agil und bewegungsfreudig ist, so ist er ebenso ein ruhiges und ausgeglichenes Familienmitglied, das nicht seine Aktivitäten fordert. Er passt sich seiner Familie, ob Sportler, Rentner oder Kindern an. Beide Größen sind für alle Aktivitäten, Sport sowie für Familien, Rentner und Kinder geeignet.

Der AMS ist kein Kläffer, aber er ist wachsam und alarmiert seine Familie bei Gefahr. Seine Liebe und Offenheit zu den Menschen macht ihn zu einem liebenswürdigen Partner und Familienmitglied.

Der American Schnauzer erobert alle Herzen im Sturm!

Farbtafel des Amercan Schnauzer

Rassestandard des American Schnauzer


URSPRUNG: Deutschland/USA
VERWENDUNG: Haus- und Begleithund

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS
1926 besuchte der Tierfotograf A. Dauer die Gräfin Kanitz in Podangen in Ostpreußen. In der Zuchtstätte, die damals als vorbildlich galt, züchtete die Gräfin schwarze Zwergschnauzer. Die Zucht war auf "Arco-Heilbronnia", einem kleinen, stämmigen Rüden mit kurzer Schnauze und einer typvollen Hündin "Isa v. d. Werneburg 375" aufgebaut. Neben schwarzen brachte diese Ausgangsverpaarung auch Pfeffer/Salz farbene Zwergschnauzer. Ein später zur Verbesserung der Köpfe in die Zucht genommener Rüde sah mehr wie ein heutiger schwarz-silberner Zwergschnauzer aus. Ein Vater aus dem G-Wurf und eine Mutter aus dem F-Wurf brachten 1926 neben rein schwarzen auch schwarz-weiß gescheckte Zwergschnauzer zur Welt. Nach dem Ehrenvorsitzenden des PSK Josef Berta, handelte es sich bei den Schecken um "Schnauzer reinsten Wassers ohne jeden fremden Zug“. Einkreuzungen wurden ausgeschlossen. Bereits 1931 befanden sich im Zwinger "Abbagamba" drei Generationen gescheckter Zwergschnauzer.
Eine Reihe namhafter Kynologen der damaligen Zeit, darunter Josef Berta, der 1923 die Klubleitung in jüngere Hände übergeben hatte und Altmeister Richard Strebel hielten die nie zuvor aufgetretenen und von ihnen begutachteten Schecken für eine "glückliche Laune der Natur" und traten für die Anerkennung und Weiterzüchtung dieses Farbschlages ein. Sie traten dafür ein, dass sich der PSK nicht an die papiernen, die züchterische Freiheit hemmenden, in ihrem Zweck verkannten Rassemerkmale halten sollten. Die Mitgliedversammlung des PSK lehnte im Mai 1933 die Zulassung der Schecken zu Ausstellungen und die Eintragung in das Zuchtbuch des PSK mit der Begründung ab, dass der nicht geklärte Erbgang und die Tatsache, dass Schecken nur in einem einzigen Zwinger vorgekommen sind, nicht überzeugend genug sei. Josef Berta und Richard Strebel äußerten sich verbittert darüber und hielten die Generalversammlung in dieser Frage für nicht kompetent. Man darf zitieren: "Mein Gott, ist der Klub von allen guten Geistern verlassen? Wir haben diese Meldung mehrmals lesen müssen, um sie zu glauben. Das ist ein Rückschritt in der Schnauzerzucht!"
Die Klubleitung kommentierte dazu, dass nur sachliche Erwägungen zur "vorläufigen" Ablehnung der Schecken geführt hätten ...

Aber die Schecken gab es weiterhin, in Deutschland als Fehlfarbe ungeachtet, in den USA als "Partischnauzer" weiter gezüchtet. Über die Jahrzehnte wurde das ungewollte Scheckengen konsequent in Deutschland heraus gezüchtet. Während in den USA immer mehr Farbschläge dieser bunten Schnauzer gezüchtet, gefördert und erhalten wurden.


Der FIPSC e. V. ist der erste rassespezifische Verein für diese wunderbaren Farbschläge in seiner Ursprungsheimat Deutschland. Der Grundstein für die Zucht in Deutschland wurde von Vera Clark‘s Hunden Maximilian’s Alex, Anton, Lola und Mona Lisa gelegt. Der Verein setzt sich seitdem dafür ein, dass die American Schnauzer dem anatomischen Erscheinungsbild des deutschen Zwergschnauzers und dem Charme des American Schnauzer entsprechen. Die American Schnauzer sollen jedoch in ihren Grössenkategorien "Miniature" und "Toy" erhalten bleiben, da vor 40 Jahren der Zwergschnauzer viel kleiner war als heutzutage. Das Züchten von sogenannten "Teacup" Schnauzern wird vom FIPSC e.V. strikt abgelehnt. Des Weiteren unterscheidet sich der American Schnauzer vom deutschen Zwergschnauzer in den Fellvariationen "Supercoat" und „Megacoat“, welche der Verein stabilisieren will.

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD
Klein, kräftig, eher gedrungen als schlank, mittelhartes Haar, elegant, das verkleinerte Abbild des Schnauzers, ohne die Mängel zwergenhafter Erscheinungen.
       
WICHTIGE PROPORTIONEN
- Quadratischer Bau, wobei die Widerristhöhe etwa der Rumpflänge entspricht.
- Die Gesamtlänge des Kopfes (Nasenspitze bis Hinterhauptbein) entspricht der Hälfte der         
    Rückenlänge (Widerrist bis Rutenansatz).

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN)
Seine Wesenszüge entsprechen denen des Schnauzers und werden durch Temperament und Gebaren eines Kleinhundes geprägt. Klugheit, Unerschrockenheit, Ausdauer und Wachsamkeit machen den Zwergschnauzer zum angenehmen Haushund wie auch zum Wach- und Begleithund, der auch in einer kleinen Wohnung problemlos gehalten werden kann.

KOPF
OBERKOPF
Schädel: Kräftig und langgestreckt, ohne stark hervortretendes Hinterhauptbein. Der Kopf soll zur Wucht des Hundes passen. Die Stirn ist flach und verläuft faltenlos und parallel zum Nasenrücken.
Stop: Erscheint durch die Brauen deutlich ausgeprägt.

GESICHTSSCHÄDEL
Nasenschwamm: Die Nasenkuppe ist gut ausgebildet.
•    Schwarz bei den Farben schwarz, schwarzsilber und pfeffersalz.
•    Braun bei allen Farben in liver, inkl. liver pepper.
•    Schwarz oder braun bei den Farben weiss, sable sowie allen wheaten Farben.
Fang: Er endet in einem stumpfen Keil. Der Nasenrücken ist gerade.
Lefzen: Farblich entsprechend dem Nasenschwamm, fest und glatt an den Kiefern anliegend, Lefzenwinkel geschlossen.
Kiefer / Zähne: Kräftiger Ober- und Unterkiefer. Das vollständige Scherengebiss (42 Zähne gemäss der Zahnformel) ist kräftig entwickelt, gut schließend und rein weiss. Die Kaumuskulatur ist kräftig entwickelt, doch darf keine stark ausgebildete Backenbildung die rechteckige Kopfform (mit Bart) stören.
Augen: Mittelgross, oval, nach vorne gerichtet, je nach Fellfarbe entsprechend dunkel bis bernsteinfarben, mit lebhaftem Ausdruck; Lider gut anliegend.
Ohren: Klappohren, V-förmig, hoch angesetzt und gleichmäßig getragen, die Ohrinnenkanten an den Wangen anliegend, nach vorne in Richtung Schläfe gedreht, wobei die parallele Faltung den Oberkopf nicht überragen soll.

HALS
Der muskulöse Nacken ist erhaben gewölbt. Der Hals geht harmonisch in den Widerrist über. Kräftig aufgesetzt, schlank, edel geschwungen und zur Wucht des Hundes passend. Die Kehlhaut liegt straff und faltenlos an.

KÖRPER
Obere Profillinie: Vom Widerrist ausgehend, nach hinten leicht abfallend.
Widerrist: Bildet die höchste Stelle der Oberlinie.
Rücken: Kräftig, kurz und stramm.
Lenden: Kurz, kräftig und tief. Der Abstand vom letzten Rippenbogen bis zur Hüfte ist kurz, damit der Hund kompakt wirkt.
Kruppe: In leichter Rundung verlaufend, unmerklich in den Rutenansatz übergehend.
Brust: Mässig breit, im Querschnitt oval, bis zu den Ellenbogen reichend. Die Vorbrust ist durch die Brustbeinspitze markant ausgebildet.
Untere Profillinie und Bauch: Flanken nicht übermässig aufgezogen, mit der Unterseite des Brustkorbes eine schön geschwungene Linie bildend.

RUTE
Naturbelassen: Zuchtziel ist die Säbel – oder Sichelrute.

GLIEDMASSEN
VORDERHAND
Allgemeines: Die Vorderläufe sind, von vorn gesehen, stämmig, gerade und nicht eng gestellt. Die Unterarme stehen, seitlich gesehen, gerade.
Schultern: Das Schulterblatt liegt fest dem Brustkorb an, ist beiderseits der Schulterblattgräte gut bemuskelt und überragt oben die Dornfortsätze der Brustwirbel. Möglichst schräg und gut zurückgelagert, beträgt der Winkel zur Waagrechten ca. 50°.
Oberarm: Gut am Rumpf anliegend, kräftig und muskulös, Winkel zum Schulterblatt etwa 95° bis 105°.
Ellenbogen: Gut anliegend, weder aus- noch einwärts drehend.
Unterarm: Von allen Seiten gesehen völlig gerade, kräftig entwickelt und gut bemuskelt. Vorderfusswurzelgelenk: Kräftig, stabil, sich nur unwesentlich von der Struktur des Unterarms abhebend.
Vordermittelfuss: Von vorn gesehen senkrecht, von der Seite betrachtet leicht schräg zum Boden stehend, kräftig und leicht federnd.
Vorderpfoten: Kurz und rund, Zehen eng aneinander liegend und gewölbt (Katzenpfoten), mit kurzen, dunklen Nägeln und derben Ballen.

HINTERHAND
Allgemeines: Von der Seite gesehen schräg gestellt, von hinten gesehen parallel verlaufend, nicht eng gestellt.
Oberschenkel: Mässig lang, breit und kräftig bemuskelt.
Knie: Weder ein- noch auswärts gedreht.
Unterschenkel: Lang und kräftig, sehnig, in ein kraftvolles Sprunggelenk übergehend.
Sprunggelenk: Ausgeprägt gewinkelt, kräftig, stabil, weder nach innen noch nach aussen gerichtet. Hintermittelfuss: Kurz und senkrecht zum Boden stehend.
Hinterpfoten: Zehen kurz, gewölbt und eng aneinander liegend; Nägel kurz und schwarz.

GANGWERK
Elastisch, elegant, wendig, frei und raumgreifend. Die Vorderläufe schwingen möglichst weit vor, die Hinterhand gibt - weit ausgreifend und federnd - die erforderliche Schubkraft. Der Vorderlauf der einen und der Hinterlauf der anderen Seite werden zugleich nach vorne geführt. Rücken, Bänder und Gelenke sind fest.

HAARKLEID & HAUT
Haut:   Am ganzen Körper enganliegend.
Haar: Das Haar soll hart bis weich und dicht sein. Es besteht aus einer dichten Unterwolle und dem keineswegs zu kurzen, härterem, dem Körper gut anliegenden Deckhaar. Das Deckhaar ist rauh, lang genug, um seine Textur überprüfen zu können, weder struppig noch lockig. Ein leicht gewelltes Deckhaar wird toleriert.
Das Haar an den Läufen neigt dazu, nicht ganz so hart zu sein. An der Stirn und den Ohren ist es kurz. Als typisches Kennzeichen bildet es am Fang den weichen Bart und die buschigen Brauen, die die Augen leicht überschatten.
Bei den American Schnauzer gibt es vor allem mittelhartes sowie weiches (supercoat) Haar, das aber nicht lockig sein darf. Das Haar an den Läufen soll weich sein. Als megacoat Haar wird ein sehr voluminöses und üppiges Fell bezeichnet, das besonders die Läufe ziert.
 
FELLFARBEN
Die Fellfarben werden nach Genetik (Lokus) bestimmt:
•    black
•    black/silver
•    salt/pepper
•    white (schwarze Nase sowie Lefzen)
•    white chocolate (braune Nase sowie Lefzen)
•    liver (hell bis dunkel)
•    liver/tan (liver mit Abzeichen wie beim black/silver in weiß oder beige)
•    liver/pepper (entspricht dem salt/pepper in liver)
•    liver/pepper tan (liver/pepper mit Abzeichen wie beim black/silver in weiß oder beige)
•    wheaten (hell bis dunkel, auch mit rötlicher Tönung)
•    sable (entspricht dem salt/pepper in wheaten, hell bis dunkel)

PARTI FARBEN
Alle Standard und amerikanischen Farben auf weiß, bezeichnet als Schecken- bzw. Parti Schnauzer.

GRÖSSEN UND GEWICHTE
American Schnauzer Toy                         American Schnauzer Miniature
Größe:     25 cm bis 30 cm                        Größe:     ab 30 cm bis 36 cm
Mindestgewicht:     3 kg                                               

FEHLER
Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte.

Insbesondere:
• Schwerer oder runder Oberkopf
• Stirnfalten
• Kurzer, spitzer oder schmaler Fang
• Zangengebiss
• Stark hervortretende Backen oder Backenknochen
• Blaue, zu grosse oder runde Augen
• Tief angesetzte oder sehr lange, unterschiedlich getragene Ohren
• Lose Kehlhaut
• Wamme, schmaler Halsrücken
• Zu langer, aufgezogener oder weicher Rücken
• Karpfenrücken
• Abfallende Kruppe
• Zum Kopf hin geneigter Rutenansatz
• Lange Pfoten
• Passgang
• Zu kurzes, langes, gelocktes, zottiges oder seidiges Haar
• Bei Pfeffersalzfarbigen: Aalstrich oder schwarzer Sattel
• Nicht sauber voneinander getrennte Brustdreiecke bei Schwarzsilber
• Über- oder Untergrösse bis zu 1 cm

SCHWERE FEHLER
• Plumper oder leichter, niedriger oder hochläufiger Bau
• Umgekehrtes Geschlechtsgepräge (z.B. rüdenhafte Hündin)
• Nach aussen gedrehte Ellenbogen
• Steile oder fassbeinige Hinterhand
• Zu langer Unterschenkel
• Nach innen gedrehte Sprunggelenke
• Zu kurzer Hintermittelfuss
• Über- oder Untergrösse von mehr als 1 cm und weniger als 2 cm

AUSSCHLIESSENDE FEHLER
• Scheues, aggressives, bösartiges, übertrieben misstrauisches, nervöses Verhalten
• Missbildungen jeglicher Art
• Mangelhafter Typ
• Gebissfehler wie Vorbiss, Rückbiss, Kreuzbiss
• Grobe Fehler in den einzelnen Regionen wie Gebäudefehler, Haar- und Farbfehler
• Über- oder Untergrösse von mehr als 2 cm
• Die Mindestgrösse von 25cm darf nicht unterschritten werden
• Jegliche merlefarbenen Hunde sowie blaue Augen
• Dilute Farben

Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstörungen aufweisen, müssen disqualifiziert werden.

N.B.
Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.

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